JUDO Titelverteidiger des JCR hofft bei deutscher Meisterschaft vor allem auf gute Leistung
RÜSSELSHEIM - Mission Titelverteidigung: Im vergangenen Jahr wurde er mit 19 Jahren sensationell Deutscher Meister und hatte sich nach seiner Schulterverletzung in erstaunlicher Form präsentiert. Nun will Eduard Trippel am Wochenende bei der deutschen Judo-Meisterschaft in Stuttgart den Erfolg in der Klasse bis 90 Kilogramm wiederholen.
„Ich peile die Goldmedaille an“, erklärt der Bundesliga-Kämpfer des JC Rüsselsheim selbstbewusst – um gleich hinterherzuschieben: „Wenn es Silber wird, wäre ich auch nicht enttäuscht.“ Wichtig ist dem 20 Jahre alten Nationalkader-Athleten, der 2017 bei der U21-WM Bronze holte und zwei European-Cups gewann, vor allem eine gute Leistung. Denn jetzt gilt es, sich für große Titelkämpfe zu empfehlen, bei der Trippel vom Bundestrainer auf eine Nominierung hofft. Die EM findet Ende April in Tel Aviv statt, die WM im September in Baku.
Zunächst richtet sich der Blick des Rüsselsheimer Ausnahmeathleten jedoch ganz auf den Sonntag, wenn er seinen Vorjahrescoup bestätigen will. Da hatte er sich im Finale trotz eines Rückstandes gegen Marc Odenthal den Titel sichern können. Auch jetzt zählt er den WM-Teilnehmer aus Mönchengladbach zu den härtesten Konkurrenten. „Das Feld wird ähnlich stark besetzt sein wie letztes Jahr.“
Doch trotz Schichtdienstes, den er seit November im Rahmen seiner Ausbildung bei der Polizei abzuleistet, fühlt sich Trippel gut vorbereitet. Nach einer nur kurzen Trainingspause holte er sich vergangene Woche im österreischischen Mittersill mit dem Nationalteam den letzten Schliff für die deutsche Meisterschaft. „Ich bin fit und fühle mich gut.“
Mit einer gewissen Anspannung sieht er allerdings den Neuerungen im internationalen Regelwerk entgegen, die am Wochenende erstmals Anwendung finden. Dabei werden nun zwei Wazaari-Wertungen wieder zu einem Ippon addiert. Zudem heißt es in einer Pressemitteilung: „Ein Kampf kann zukünftig nur mit einer technischen Wertung oder durch Disqualifikation des Gegners gewonnen werden. Auch in der Golden-Score-Verlängerung entscheidet nur die dritte Bestrafung, die zur Disqualifikation führt, den Kampf.“ Für Trippel ist daher klar: „Da muss man sich schon umstellen.“
Insgesamt werden in Bad Cannstatt mehr als 450 Teilnehmer auf die Matte gehen. Darunter mit Andreas Höhl (81 kg) und Hratchik Latschinian (60 kg) zwei weitere Athleten aus dem Bundesliga-Team des JCR, die eine gute Platzierung anstreben.
Die deutsche Meisterschaft wird live bei sportdeutschland.tv übertragen (http://sportdeutschland.tv/judo).