Trippel verteidigt Titel

JUDO Rüsselsheimer stellt bei deutscher Meisterschaft erneut seine Klasse unter Beweis

STUTTGART - Besser hätte das Jahr nicht beginnen können für Eduard Trippel. Bei der deutschen Judo-Meisterschaft konnte der Bundesliga-Kämpfer des JC Rüsselsheim seinen Titel in der Klasse bis 90 Kilogramm eindrucksvoll verteidigen und stellte erneut seine Klasse unter Beweis. In Stuttgart-Bad Cannstadt setzte sich der 20-Jährige im Finale gegen den ein Jahr jüngeren Falk Petersilka aus Godesberg mit zwei schnell aufeinanderfolgenden Waza-Ari-Wertungen durch. Nach den neuen, erstmals bei der Meisterschaft eingesetzten Regeln reichte das Trippel zum vorzeitigen Sieg über den U 18-Weltmeister von 2015.

Voller Erleichterung beteuerte der neue und alte Deutsche Meister nach seinem Finalsieg: „Da ist schon eine große Last von mir abgefallen. Ich bin sehr froh, dass ich zeigen konnte, weiter die Nummer eins in der 90-Kilo-Klasse in Deutschland zu sein.“ Allerdings war Trippel nicht gänzlich zufrieden mit seiner Leistung: „Ich kann noch viele Dinge besser machen.“

Am Rüsselsheimer gab es dennoch kein Vorbeikommen für Petersilka. Nach anfänglichem Abtasten übernahm Trippel, von JCR-Trainer Andreas Esper gecoacht, immer stärker die Initiative und konnte seinen Kontrahenten zweimal erfolgreich gegendrehen. Damit war die Titelverteidigung geschafft. Und Trippel zeigte glücklich und freudestrahlend zwei ausgestreckte Finger zum Publikum – mächtig stolz über den zweiten Titel in Folge.

Zu Beginn hatte der 20-Jährige gegen Maximilian Schubert, ein erfahrener Bundesliga-Kämpfer aus Esslingen, kein einfaches Los erwischt, musste über die vollen vier Minuten gehen. Doch eine Waza-Ari-Wertung brachte er über die Zeit und behielt dann über Aaron Franken vom Regional- ligisten JJC Mendig wie über Philipp Haug vom Zweitligateam des VfL Sindelfingen sicher die Oberhand.

Im Halbfinale traf der Titelverteidiger mit Tim Schmidt (UJKC Potsdam) auf einen technisch starken Kontrahenten, gegen den die Entscheidung erst im Golden Score fiel. Auch hier taktisch clever, konnte Trippel seinen Gegner erfolgreich mit einer Fußtechnik besiegen und sicherte sich damit den Einzug ins Finale, in dem er sich die erneute Goldmedaille nicht mehr nehmen ließ. Marcel Müller, Betreuer im Bundesliga-Team des JC Rüsselsheim, der die Titelkämpfe im Internet verfolgte, war beeindruckt von Trippels überzeugendem Auftreten: „Er hat alle Kämpfe souverän gewonnen.“ Ein toller Auftakt für Trippel ins neue Jahr, wo er sich für die EM und WM empfehlen will. Am Wochenende hat er einiges dafür getan.

Unter den insgesamt mehr als 450 Teilnehmern befanden sich vom Bundesligateam des JC Rüsselsheim drei weitere Athleten. Doch Andreas Höhl aus Darmstadt (81 kg) ebenso wie Hratschik und Hakob Latschinian aus Geisenheim (60 und 73 kg) schieden vorzeitig aus. Tobias Schirra musste krankheitsbedingt passen. Für Schirra wurde JCR-Nachwuchskämpfer Tim Börner in der 73 kg-Klasse nachnominiert, wo er im ersten Kampf ausschied.

Ergebnisse

Bis 60 kg: 1. Lukas Klemm (VfL Sindelfingen), 2. Maximilian Heyder (JC Naisa), 3. Moritz Plafky (JC Hennef) und Florian Pachel (JC Leipzig); in der Vorrunde ausgeschieden: Hratschik Latschinian (JC Geisenheim/Bundesligakämpfer des JC Rüsselsheim).

Bis 73 kg: 1. Igor Wandtke (JT Hannober), 2. David Krämer (TSV Abensberg), 3. Robert Barwig und Schamil Dzavbatyrov (beide TSV Großhadern); in der Vorrunde ausgeschieden: Hakob Latschinian (JC Geisenheim/Bundesligakämpfer des JCR), Tim Börner (JC Rüsselsheim).

Bis 81 kg: 1. Dominic Ressel (TSV Kronshagen), 2. Hannes Conrad (JC Leipzig) 3. Tim Gramkow (TKJ Sarstedt) und Finn Seeger (JT Heidelberg/Mannheim); in der Vorrunde ausgeschieden: Andreas Höhl (BG Darmstadt/Bundesliga-Kämpfer des JCR).

Bis 90 kg: 1. Eduard Trippel (JC Rüsselsheim), 2. Falk Petersilka (Godesberger JC), 3. Dario Kurbjeweit Garcia (TSV Großhadern) und Tim Schmidt (UJKC Potsdam).

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